UNERHÖRT! JAZZFESTIVAL 2025. SIMONE KELLER SOLO, THE BAD PLUS, WRENS
Когда: 2025-11-29 19:30
До: 2025-11-28 23:59
Где: Seestrasse 395, 8038 Zürich, Schweiz
Das unerhört! Festival macht auch 2025 wieder halt in der Roten Fabrik! Simone Keller: Piano Die diesjährige Zürcher Kunstpreisträgerin eröffnet den zweiten Abend in der Roten Fabrik. In der Medienmitteilung der Stadt zur Verleihung des Preises steht: «Simone Keller ist eine multidimensionale Pianistin und Vermittlerin. Durch ihre intensive nationale und internationale Konzerttätigkeit und die unermüdliche Initiierung musikalischer und kulturvermittelnder Projekte schafft es Simone Keller, Musik an die entlegensten und ungewöhnlichsten Orte zu bringen. Simone Keller nutzt Musik als universelle Sprache, die Menschen aller Herkunft zusammenbringt und engagiert sich weit über die Landesgrenzen hinaus für gesellschaftlich relevante Themen.» Das unerhört!-Festival dokumentiert seit Jahren ihr musikalisches Schaffen: 2017 führte sie als Mitglied des Kukuruz Quartets für vier Pianos arrangierte Stücke des New Yorker Grenzgängers Julius Eastman auf, der sich zwischen Jazz und Minimal Music bewegt. Zwei Jahre später eine Hommage an Rosa Luxemburg mit der Schriftstellerin Melinda Nadj Abonji. Im Jahre 2021 spielte sie Musik der frühen amerikanischen Komponistinnen Ruth Crawford Seeger und Julia Amanda Perry. "Just For A Thrill" tituliert Simone Keller den heutigen Abend: "Nur für einen Nervenkitzel" – eine ambivalente Reflexion über das Schöne und das Existenzielle, über Kitsch und Krieg und die Musik als einen Ort, an dem Illusion, Erinnerung, Widerstand und Hoffnung nebeneinander bestehen können. THE BAD PLUS 20.30 Uhr, Clubraum Reid Anderson: Bass | Dave King: Drums | Ben Monder: Guitar | Chris Speed: Tenor Saxophon Wer hätte je gedacht, dass The Bad Plus, nachdem sie zwei Jahrzehnte lang als Piano-Bass-Schlagzeug-Trio die Jazzwelt beherrschten, sich 2022 zu einem pianolosen Quartett umformieren würden? Die Gründungsmitglieder Reid Anderson am Bass und Dave King am Schlagzeug holten den Gitarristen Ben Monder und den Saxofonisten Chris Speed dazu, um ein neues Band-Kapitel zu schreiben. The Bad Plus haben im Laufe der Jahre eine Musik entwickelt, die Pop-Sensibilität und Jazz-Improvisation spielerisch vereint. Zu Beginn ihres Weges hatten sie eigene Kompositionen neben Coverversionen gestellt: von Ornette Coleman über Black Sabbath bis hin zu Aphex Twin, Cole Porter, den Pixies und Nirvana. Ihr Eklektizismus wurde von vielen als Sarkasmus verstanden, obwohl er mehr ein Mittel war, zu anderen Formen zu kommen. Das Neuerfinden ist in der DNA der Band verankert. Schon während der 17 Jahre, die sie mit dem Gründungsmitglied Ethan Iverson am Piano spielten, erweiterten sie ihre musikalische Welt durch Kollaborationen mit der Sängerin Wendy Lewis und dem Saxofonisten Joshua Redman. Im Jahr 2017 kam die erste Transformation, als der Pianist Orrin Evans an die Stelle Iversons trat. Nun spielt das Trio als Quartett, von der Kritik als eine der besten Live-Bands gefeiert. WRENS 21.30 Uhr, Fabriktheater Ryan Easter: Trumpet, Effects, Voice | Jason Nazary: Drums, Synth | Lester St. Louis: Cello, Sounddesign | Elias Stemeseder: Piano, Synth Wrens, «Zaunkönige», zählen zu den kleinsten Vögeln, die wir kennen, doch ist ihr Schmettern und Trillern erstaunlich laut. Das passt gut auf die Band aus Brooklyn, die zu viert den Druck des Rap entfalten kann. Aus dem Jazz kommend, ausgestattet mit experimentellem Gespür, driftet das Quartett durch den Undergrund des Hip-Hop. Der Spoken-Word-Künstler Ryan Easter formuliert pointierte Lines zu den kantigen Grooves von Jason Nazary, dem Schlagzeuger. Der aus Salzburg nach New York gelangte Elias Stemeseder an den Tasten und der in New York geborene Lester St. Louis am Violoncello verflechten elektro-akustische Klänge mit geräuschigen Kulissen. In diesem gemeinsam erschaffenen Flirren ist die Improvisation zentral. WRENS sind rebellisch. Ihre Auftritte sind eine Tonspur zur Aktualität. Das Politische klingt immer durch. In den Worten von Mike Flynn aus dem Magazin Jazzwise sind sie «ein akustischer Schwarzer Spiegel, ein Soundtrack zu den vielfältigen globalen Spaltungen unserer Zeit.»